Neu erschienen: „Kriminalisierung des ambulanten Gewerbes. Zigeuner- und Wandergewerbepolitik im späten Kaiserreich und in der Weimarer Republik“

Neue Bucherscheinung

Im Rahmen des SFB 600 „Fremdheit und Armut“ arbeitete Dr. Juliane Tatarinov im Teilprojekt B5 zu „Armut im ländlichen Raum im Spannungsfeld zwischen staatlicher Wohlfahrtspolitik, humanitär-religiöser Philanthropie und Selbsthilfe im industriellen Zeitalter (1860-1975)“. Nun erschien die Publikation ihrer Doktorarbeit „Kriminalisierung des ambulanten Gewerbes. Zigeuner- und Wandergewerbepolitik im späten Kaiserreich und in der Weimarer Republik“ im Verlag Peter Lang.

Das Buch behandelt aus akteurszentrierter Sicht Zigeuner- und Wandergewerbepolitik im Kaiserreich und in der Weimarer Republik im Raum Trier und Koblenz. Wer wurde unter dem Begriff «Zigeuner» verfolgt? Welche Antriebskräfte waren für die Verfolgung von «Zigeunern» vor dem Nationalsozialismus maßgebend? Nicht nur Konflikte und Schwierigkeiten der Verwaltung bei der Ausführung der sogenannten «Bekämpfung des Zigeunerunwesens» werden ausführlich behandelt, sondern die Betroffenen selbst als Akteure in den Blick genommen. Besonderes Augenmerk legt die Autorin darauf, dass die Zuschreibung weder an der Staatsangehörigkeit noch am äußeren Erscheinungsbild von Personen festgemacht wurde, sondern vielmehr Personen betraf, die prekären ambulanten Erwerbsformen nachgingen.