Gastvortrag: Resilienz der Waldenser angesichts des Verfolgungsdrucks im Spätmittelalter

Referent/in: PD Dr. Georg Modestin

Gastvortrag von PD Dr. Georg Modestin im Rahmen der DFG-Forschungsgruppe „Resilienz“ am 9.1.2023, 18:15-19:45 in Raum C2. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Die religiöse Laienbewegung der Waldenser entstand um 1176/77 in Lyon. Ungeachtet ihrer schon 1184 erfolgten Verurteilung, Exkommunikation und „Verketzerung“ breitete sie sich bis zum 14. Jh. in ganz Mitteleuropa aus. Waldenser übten Kritik an der Amtskirche und widmeten sich dem Studium Bibel in der Volkssprache. Ihre Organisation war durch häusliche Versammlungen und wandernde Prediger geprägt. Sie lehnten die Vorstellung vom Fegefeuer ab, waren distanziert gegenüber der Heiligenverehrung und verweigerten die Leistung von Eiden. Im 14. Jahrhundert geriet die Bewegung durch die Aktivität der Inquisitoren erheblich unter Druck; um 1400 gab es schwere Verfolgungen. Gleichwohl überdauerte sie bis in die Neuzeit. Diese „Resilienz“ der Waldenser – und unter welchen Bedingungen sie scheiterte – ist Thema des Vortrags. – Der Referent, PD Dr. Georg Modestin (Fribourg, heute Zürich), hat durch seine Editionen und Studien in hohem Maße zur Kenntnis über die Waldenser und deren Verfolgung im Spätmittelalter beigetragen.


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