Die Forschungsgruppe untersucht, wie soziale Einheiten und Akteure auf tiefgreifende, existenzgefährdende gesellschaftliche Umbrüche und Herausforderungen reagieren. Ziel des auf sechs Jahre angelegten Forschungsprogramms ist es dabei zu klären, inwiefern sich das aus dem Umfeld der Natur- und Umweltwissenschaften stammende Konzept der Resilienz, das nach Bewältigungs-, Anpassungs- und Transformationspotentialen heutiger Gesellschaften fragt, für die Erforschung von historischen Umbruchsituationen in den Geistes- und Sozialwissenschaften eignet.
An der Forschungsarbeit beteiligen sich in der ersten Förderphase (01.07.2016-30.06.2019) sechs Projekte aus der Soziologie und Mediävistik, vertreten durch die Fächer Ältere deutsche Philologie, Rechtsgeschichte und Mittelalterliche Geschichte:
- Teilprojekt 1 „Ashkenasische Juden im späten Mittelalter: Reaktion auf Verfolgung, Entrechtung und Vertreibung“
- Teilprojekt 2 „Resilienz in Süditalien unter den frühen Anjouherrschern (1266-1309)“
- Teilprojekt 3 „Theorie der Resilienz“
- Teilprojekt 4 „Stadtkultur und Reslienz. Das Fastnachtspiel auf Nürnbergs Bühne vor und nach der Reformation“
- Teilprojekt 5 „Rechtsrezeption und Resilienz. Das Kreditrecht des Ius Commune“
- Teilprojekt 6 „Eine resiliente Stadt: Die Republik Venedig im 15. Jahrhundert“
In der zweiten Förderphase (1.10.2019-30.9.2022) widmen sich ebenfalls sechs Projekte aus verschiedenen Disziplinen der Erforschung resilienzbezogener Fragestellungen:
- Projekt 1 „Aschkenasische Juden im späten Mittelalter: Bewältigungs-, Anpassungs- und Transformationspotentiale regionaler Netzwerke“
- Projekt 2 „Resilienz in Süditalien unter den frühen angiovinischen Herrschern (1266–1309)“
- Projekt 3 „Theorie der Resilienz“
- Projekt 4 „Resilienzprozesse angesichts disruptiver Phänomene. Zur gesellschaftlichen Wahrnehmung von Sicherheitspolitiken und terroristischen Bedrohungen“
- Projekt 5 „Rechtsrezeption und Resilienz. Laiengerichtsbarkeit in Deutschland im 15. und 16. Jahrhundert“
- Projekt 6 „Kriminaljustiz im Westen des Reiches (15.–17. Jahrhundert). Resilienzprozesse am Beispiel von Hexerei- und Unzuchtsdelikten“