Teilprojektleiter: Prof. Dr. Lukas Clemens
Der Teilbereich II des Forschungsclusters analysiert Formen gesellschaftlicher Abhängigkeiten, die aus kulturell-religiöser Verschiedenheit resultieren und untersucht ferner die auf derartige Problemlagen reagierenden Netzwerke. Somit geraten soziale Beziehungsgeflechte in den Blick, die aus einem Neben- bzw. Miteinander sowohl von polytheistischen als auch monotheistischen Religionen sowie den unterschiedlichen christlichen Glaubensrichtungen erwachsen. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von Netzwerken der christlich-heidnischen Oberschicht in Spätantike und Frühmittelalter bis hin zu muslimischen Frauennetzwerken der Gegenwart.
Allen Teilprojekten liegen vergleichbare Ausgangssituationen zugrunde. So gehen sämtliche Arbeiten von gesellschaftlichen Umbrüchen sowie daraus entstandenen oder veränderten Konfliktsituationen aus. In allen Untersuchungsfeldern bilden sich als Reaktion auf die jeweilige Umbruchs- bzw. Krisensituation Netzwerke heraus, mit deren Hilfe die veränderte Lebenssituation bewältigt oder überwunden werden soll. Die Auswahl der Arbeitsfelder erlaubt es letztendlich auch, eine Typologie verschiedener, durch religiös-kulturelle Verschiedenheit begründete Netzwerkbeziehungen zu entwickeln und zu erproben, die sich über die engeren Untersuchungsbereiche hinaus als tragfähig erweist.