Teilprojektleiter: Prof. Dr. Curt W. Hergenröder
Schulden und finanzielle Notsituationen prägen den Alltag von mehr als 3,3 Millionen Haushalten in Deutschland – 10,11% der Bürger leben unterhalb der Armutsgrenze. Armut und Mangel schaffen Probleme mit Banken und Gläubigern und wirken sich damit in physischer und psychischer Weise auf das Leben des Schuldners und die Beziehungen zu seiner Umwelt aus. Hier stellt sich nun die Frage, wie dieser Problematik präventiv entgegengewirkt werden kann. Nicht zuletzt können soziale Netzwerke dabei einen entscheidenden Beitrag leisten.
Im Rahmen des Forschungsclusters haben sich im Teilbereich I Forscher/-innen der Universitäten Mainz und Trier die Aufgabe gestellt, die verschiedenen Facetten der Schuldenproblematik in interdisziplinärer Zusammenarbeit zu hinterfragen. Besonderes Gewicht kommt dabei der Netzwerkanalyse zu. Dabei werden durch eine starke Kooperation historische, juristische, medizinische, erziehungswissenschaftliche und wirtschaftspädagogische Studien miteinander vereint. Gerade der Rückblick auf frühere Epochen und Gesellschaften zeigt, welche Strategien bereits zur Armuts- und Schuldenbekämpfung entwickelt wurden. Die untersuchten Epochen reichen von der Antike, über das Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit hinein.
Ziel dieses Teilbereichs ist die unterschiedlichen zeitlichen und methodischen Ansätze der einzelnen Projekte zusammenzufassen und in einen Gesamtzusammenhang zu bringen. Bereits an historischen Beispielen können erfolgreiche und erfolgslose Strategien zur Schuldenbekämpfung abgelesen und die Untersuchungen im Hinblick auf die aktuelle Situation der Finanzkrise als historische Wegweiser angesehen werden.